Kürzlich hatte ich die einmalige Gelegenheit an einem Uhrmacherkurs der Zürcher Firma Maurice de Mauriac teilzunehmen. Die Uhrenmarke wurde 1997 von Daniel Dreifuss gegründet und ist für ihre hochwertigen, handgefertigten Uhren bekannt, die eine Kombination aus traditionellem Handwerk und modernem Design sind. Die Uhren haben eine treue Anhängerschaft unter Uhrenliebhabern auf der ganzen Welt.
Maurice de Mauriac wird heute von Daniel Dreifuss’ Söhnen, Massimo und Leonard geführt.
Ihre Uhren werden von erfahrenen Uhrmachern handgefertigt. Die Herstellung einer Uhr beginnt mit der Auswahl hochwertiger Materialien wie Edelstahl, Gold, Titan oder Keramik für das Gehäuse und Saphirglas für das Zifferblatt. Dann wird das Gehäuse auf CNC-Fräsmaschinen gefertigt, um eine präzise Formgebung zu gewährleisten. Die Uhrwerke, die das Herzstück jeder Uhr bilden, werden hauptsächlich von der renommierten Schweizer Uhrwerksherstellerin ETA bezogen. Diese werden dann in das Gehäuse montiert und die restlichen Komponenten wie Zifferblatt, Zeiger und Krone hinzugefügt.
Ein besonderes Merkmal von Maurice de Mauriac ist, dass sie eine breite Palette von Anpassungsoptionen für ihre Uhren anbieten. Kunden können aus verschiedenen Zifferblatt- und Zeigerdesigns wählen, und auch die Farbe des Gehäuses, die Größe des Zifferblatts und die Art des Armbands anpassen.
Ich durfte mich an einem Uhrwerk zu schaffen machen, das ausgemustert wurde und extra dem Zweck des Auseinander- und wieder Zusammenbauens dient. Die essenzielle Komponente «Unruh» hat mich am meisten fasziniert. Nur dank der Unruh’ ist die gleichmäßige Zeitmessung in einer mechanischen Uhr möglich. Sie ist ein kleines, Rädchen ähnliches Bauteil mit einer Gewichtsscheibe (Schwungmasse) und einer Spiralfeder. Die Bewegung der Unruh wird durch die Energie der Zugfeder angetrieben, die durch das Federhaus gespeichert wird. Wenn die Zugfeder entwunden wird, gibt sie Energie an das Hemmungsrad ab, das die Unruh in eine hin- und hergehende Bewegung versetzt. Die Spiralfeder der Unruh wird dabei abwechselnd gespannt und entspannt, wodurch die Unruh ihre schwingende Bewegung ausführt. Diese Schwingungen sind sehr präzise und gleichmässig. Sie ist der eigentliche Zeitgeber jeder mechanischen Uhr! Ihr Antrieb.
Das heisst also: Die konstante Rastlosigkeit der Unruh’ gibt der Zeit den Takt vor. Und dies alles andere als unruhig, sondern beständig und präzis. Und vielleicht sollten wir in dieser schnelllebigen Zeit ab und an dem durch die Unruh ausgelösten Ticken einer Uhr zuhören, um uns dabei wieder auf das Wesentliche zu besinnen und zur Ruhe zu kommen.
Kommentar schreiben