Der Kreuzgang des Grossmünsters, weniger bekannt als derjenige des Fraumünsters, ist einer meiner Lieblingsplätze in Zürich. In "normalen" Zeiten findet man hier Ausgleich zum Gewusel auf der anderen Seite des Tors. Doch in den aktuellen Zeiten spürt man hinsichtlich Ruhe kaum einen Unterschied zwischen drinnen und draussen. Zu still ist die Stadt in diesen von Corona geplagten Zeiten geworden. Die Atmosphäre dieses besonderen Ortes ist umso wohltuender. Das Tor bringt nun - räumlich wie auch geistig - Distanz zur angespannten, verunsichernden Lage. Dieser Winkel der Stadt bietet willkommenen Trost und lädt ein zu persönlicher Einkehr. Was alles hat das vergangene Jahr gebracht? Nur Belastendes? Oder neben der Schwere doch auch Leichtes?
Ich kann diesem 2020 trotz allem viel Positives abgewinnen. Einige Angewohnheiten will ich gerne so weiterführen, andere freue ich mich, hoffentlich bald loswerden zu können. Worauf ich für das 2021 fest hoffe? Möglichst bald wieder interessierte Gäste begrüssen und ihnen die Schönheiten dieser Stadt näher bringen zu dürfen. Denn nichts fehlte im letzten Jahr wohl merklicher als bereichernde Zusammentreffen mit verschiedenen Menschen.
In diesem Sinne: auf ein hoffnungsvolles 2021 mit viel Raum für Inspiration und wertvollen Begegnungen! Und schauen Sie mal vorbei im Kreuzgang des Grossmünsters; die alten, ehrwürdigen Mauern verströmen stärkende Ruhe.
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